12.11.2024 | globaleyez GmbH
Highlights
Wie die OECD berichtet, macht der Verkauf von gefälschten Waren 2,5 % des gesamten Welthandels aus. Forschende stützen diese Zahl auf Daten verschiedener Quellen, darunter die Menge der vom Zoll beschlagnahmten illegalen Produkte. Die nationalen Zollbehörden gehören in der Tat zu den wichtigsten Akteuren im Kampf gegen den Handel mit gefälschten Produkten.
| 2,5 % des Welthandels entfallen auf Produktfälschungen
Gefälschte Produkte verursachen in der deutschen Wirtschaft jedes Jahr einen Schaden von mehreren Milliarden Euro. Im Jahr 2021 stieg diese Zahl sogar auf 59 Milliarden Euro, wobei jedes neunte Unternehmen Opfer von Fälschungen wird. Kleine und mittlere Unternehmen sind in der Regel stärker betroffen als Großunternehmen, da sie über weniger Ressourcen verfügen, um sich zu schützen und sich zu wehren.
Dennoch kann jedes Unternehmen zur Zielscheibe werden. Im Frühjahr 2024 beschlagnahmte der deutsche Zoll über 15.000 Paar Nike-Schuhe, 1.900 Hello-Kitty-Plüschtiere, 7.000 Super-Mario-Schlüsselanhänger und 1.000 Game-Boy-Konsolen, allesamt gefälscht.
Einige Monate später wurden rund 5 Tonnen (12.404 Stück) gefälschter Hemden beschlagnahmt, die dem Design einer bekannten Marke ähnelten, deren Namen der deutsche Zoll in seiner Pressemitteilung nicht nennen wollte. Diese Menge an Originalhemden der Marke hätte einen Wert von 1,4 Millionen Euro gehabt.
Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums stammen 72,1% aller in Deutschland sichergestellten gefälschten Produkte aus China. An zweiter Stelle steht Hongkong mit 10,1 %, während die Türkei für 6,4 % der Fälschungen verantwortlich ist und Großbritannien mit 1,2 % das Schlusslicht bildet. Die restlichen 10 % verteilen sich auf andere Länder.
Grafik zur Verteilung der Herkunft der in Deutschland beschlagnahmten gefälschten Produkte
Nach der Beschlagnahme wird die überwiegende Mehrheit der gefälschten Produkte auf Antrag der Rechteinhaber:innen vernichtet. Das bedeutet, dass Produktfälschungen nicht nur den Marken und ihren Kund:innen schaden, sondern auch der Umwelt.
Entdecken Sie sieben Arten von Schäden, die gefälschte Produkte verursachen können!
Zwischen 2020 und 2022 hat der deutsche Zoll 31 Millionen gefälschte Produkte beschlagnahmt. Das Jahr 2021 war mit über 18 Millionen Fälschungen das schlimmste Jahr, während danach ein starker Rückgang zu verzeichnen war: 2022 wurden „nur“ 8 Millionen und 2023 3 Millionen Produkte beschlagnahmt..
| Deutscher Zoll beschlagnahmt 31 Millionen Fälschungen von 2020 bis 2022
Einer der Gründe für den Anstieg im Jahr 2021 könnte das erhöhte Volumen des Online-Handels aufgrund der COVID-19-Pandemie sein. Leider können die rückläufigen Zahlen auch darauf zurückzuführen sein, dass die Fälscher immer besser werden, so dass es für den Zoll viel schwieriger wird, gefälschte Produkte zu erkennen und zu beschlagnahmen.
Darüber hinaus sind die Betrüger:innen immer besser darin geworden, ihre Sendungen unter dem Radar der Zollbeamt:innen verschwinden zu lassen. Waren unter ihrem Wert zu deklarieren oder Teile derselben Sendung in getrennte Kartons zu verpacken, ist ein uralter Trick, der Verkäufer:innen (und Käufer:innen) helfen soll, die obligatorischen Steuern zu umgehen, die auf Produkte mit einem Wert von 150 Euro und mehr bei der Einfuhr in die EU erhoben werden.
KI-generierte Illustration von Zollbeamt:innen, die in einem Containerdepot Papiere prüfen
Besonders beliebt sind diese Techniken bei Verkäufer:innen auf chinesischen Plattformen wie Temu, AliExpress und SHEIN. Leider können unehrliche Verkäufer:innen auch das besondere Besteuerungsverfahren “One-Stop-Shop” der EU missbrauchen, die ursprünglich darauf abzielt, den elektronischen Handel in der gesamten EU zu harmonisieren.
Demnach müssen Verkäufer:innen von Produkten, die in die EU eingeführt werden, ihre Mehrwertsteuer an den Mitgliedstaat abführen, in dem sich ihr Eingangsort befindet. Dieser Mitgliedstaat ist dann für die Weiterleitung des Betrags an das Zielland verantwortlich. Kritiker:innen bemängeln jedoch, dass das System aufgrund des mangelnden Informationsaustauschs zwischen den Behörden der Mitgliedstaaten derzeit nicht gut funktioniert.
Bei über 2 Milliarden Paketen, die jährlich über Temu, SHEIN und Co. eintreffen, sind die EU-Behörden überfordert und oft nicht in der Lage, das Eindringen von Fälschungen in den Markt zu verhindern.
| Mehr als 2 Milliarden Pakete kommen jedes Jahr über Temu, SHEIN und Co. in der EU an
Neben dem Land- und Seeweg können gefälschte Produkte auch auf dem Luftweg transportiert werden. Folglich haben die Zollbeamt:innen an Flughäfen wie Lüttich in Belgien oder Frankfurt in Deutschland eine schnell wachsende Arbeitsbelastung.
Entdecken Sie die Besonderheiten von gefälschten Produkten in verschiedenen Branchen
Wie Dupes ihren IP-Rechten schaden
Erfahren Sie welche Arten von Schäden Fälschungen verursachen können
Der Frankfurter Zoll hat im Laufe des Jahres 2023 am Flughafen 10.624 Fälle von IP-Rechtsverletzungen festgestellt. Dies entspricht 722.647 beschlagnahmten gefälschten Produkten im Wert von 27 Millionen Euro. Bei den meisten beschlagnahmten Fälschungen handelte es sich um Kosmetika, Kleidung, Schuhe, Elektronik, Autoteile, Handys und Sportartikel. Im Einklang mit den oben erwähnten allgemeinen Trends wurden die meisten dieser Produkte aus China, der Türkei sowie Ägypten und Thailand verschickt.
Und das ist nur ein Einfallstor in einem EU-Mitgliedstaat.
Wie die Zahlen zeigen, sind die Zollbehörden mit den enormen Mengen an gefälschten Produkten, die nach Europa strömen, überfordert. Da der Zoll nicht in der Lage ist, sie alle zu stoppen, gelangen diese Produkte dann zu den Endverbrauchern und schädigen deren Gesundheit, den Ruf Ihrer Marke, die Umwelt und die Wirtschaft.
Finden Sie heraus, warum der Ruf ihrer Marke wichtig ist!
Doch während ein gefälschtes Produkt erst in die Hände der Verbraucher:innen gelangen muss, um dessen Gesundheit zu beeinträchtigen, werden die IP-Rechte Ihrer Marke schon viel früher ernsthaft geschädigt. Nämlich dann, wenn eine gefälschte Version Ihres Produkts online als gefälschte Anzeige und/oder als betrügerisches Produktangebot erscheint.
In diesem Stadium hat der EU-Zoll noch nicht einmal die Möglichkeit, das gefälschte Produkt zu entdecken und zu verhindern, dass es auf den Markt kommt. Vielmehr liegt es an Ihnen, jeden einzelnen gegen Ihre IP-Rechte verstoßenden Inhalt im Internet zu finden und zu verhindern, dass er Ihnen Schaden zufügt. Das ist für jede Marke eine unvorstellbar komplexe und enorme Aufgabe.
Es sei denn, Sie richten ein umfassendes Online-Markenschutzprogramm ein.
Mit Hilfe den flexiblen und skalierbaren Diensten von globaleyez können Sie ein zielgerichtetes Online-Markenschutzprogramm nutzen, das perfekt auf die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Marke zugeschnitten ist.
Unser Marktplatz Monitoring erkennt beispielsweise potenziell IP-verletzende Angebote auf über 150 Online-Marktplätzen in aller Welt. Ergänzen Sie dies durch unser Image Monitoring, um gefälschte Anzeigen und gestohlene oder kopierte Bilder Ihrer Marke zu erfassen, die online im Umlauf sind.
Mit Hilfe unserer Testkäufe können wir entscheidende Informationen über die Herkunft eines Produkts und die Identität der Verkäufer:in sammeln. Darüber hinaus schaffen unsere gerichtsverwertbaren Dokumentationen eine nützliche Beweisgrundlage, die Sie in einem eventuellen Gerichtsverfahren vorlegen können.
Schließlich bieten wir Ihnen an, Ihre Rechte durchzusetzen und die Entfernung von Inhalten, die Ihre IP-Rechte verletzen, aus dem Internet zu verlangen.
Es ist die Aufgabe des Zolls, unsere Märkte vor gefälschten Produkten zu schützen. Die schiere Menge an Waren, die in unsere Länder gelangen, macht es dem Zoll jedoch unmöglich, jedes einzelne Paket zu kontrollieren. Außerdem können gefälschte Produkte Ihrer Marke schon schaden weit bevor sie bei den Verbraucher:innen zu Hause ankommen. Aber wer schützt dann Ihre Marke?
Es ist die Aufgabe von Online-Markenschutzexpert:innen wie globaleyez, Bedrohungen für die IP-Rechte Ihrer Marke im Internet zu erkennen und zu beseitigen. Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie mehr darüber, wie wir zusammenarbeiten können, um die wertvollen IP-Rechte Ihrer Marke zu schützen!