Die Auswirkungen von Strafzöllen auf den E-Commerce

 

Kurz nach seiner Amtseinführung führte US-Präsident Donald Trump neue Zölle in Höhe von 10 bis 25 % auf importierte Produkte aus Mexiko, China, Kanada und der EU ein. Experten bezeichnen die neuen Zölle als Strafzölle, da sie deutlich höher sind als die üblichen symbolischen Zölle. Dies gilt insbesondere für die von Präsident Trump angedrohten Zölle von bis zu 200 % auf Champagner und Wein aus der EU als Reaktion auf den von der EU vorgeschlagenen Zoll von 50 % auf US-Whiskey, der wiederum eine Reaktion auf den ursprünglichen Zoll von 25 % auf Aluminium und Stahl aus der EU war.

 

Aber was sind Strafzölle und wie wirken sie sich auf die Wirtschaft aus?

 

 

Was Sie über Strafzölle wissen müssen

 

Laut Definition handelt es sich bei Strafzöllen um sehr hohe Zölle, die auf Importe aus einem anderen Land erhoben werden, normalerweise zum Schutz der heimischen Produzenten. Regierungen, die solche Zölle erheben, legen in der Regel fest, welche Produktgruppen, welche Herkunftsländer und welche Importmengen davon betroffen sein sollen.

 

Theoretisch funktionieren Strafzölle gut, weil sie die importierten Produkte so teuer machen, dass die Verbraucher stattdessen auf heimische Alternativen zurückgreifen. In der Praxis ist die Situation jedoch meist nicht so einfach wie in der Theorie.

 

Die Verbraucher in dem Land, das die Zölle erhebt, sind möglicherweise nicht glücklich darüber, dass die Auswahl an Produkten plötzlich kleiner wird. US-amerikanische Käufer können bereits sehen, wie sich die Abschaffung der zollfreien Grenze von 800 Dollar auf sie auswirkt: Verbraucher, die über Temu und SHEIN Waren aus China bestellen, müssen nun Zölle auf ihre grenzüberschreitenden Einkäufe zahlen. Kein Wunder, dass die Umsätze von Temu in den USA im letzten Monat um 32 % und die von SHEIN um 41 % zurückgegangen sind.

 

Hinzu kommt das Problem von Spezialprodukten, die nur in bestimmten Teilen der Welt hergestellt werden. So sind beispielsweise die oben genannten Weine und Champagner durch geografische Angaben geschützt, die nur in bestimmten Regionen der EU hergestellt werden dürfen. US-Verbraucher haben keine Möglichkeit, diese Produkte zu ersetzen, und müssen entweder den höheren Preis zahlen oder einfach auf den Kauf verzichten.

 

Allerdings sind nicht nur die Verbraucher von den Auswirkungen betroffen. Auch Hersteller, die Rohstoffe aus den betroffenen Ländern importieren, müssen mit steigenden Preisen rechnen, was in der Regel dazu führt, dass sie ihre eigenen Preise ebenfalls erhöhen.

 

Darüber hinaus könnten die von den Zöllen betroffenen Länder zu ähnlichen Maßnahmen greifen, was den internationalen Handel erheblich einschränken und zu einem Anstieg der Inflation und der Lebenshaltungskosten in allen betroffenen Ländern beitragen würde, einschließlich derjenigen, die ursprünglich Strafzölle verhängt haben.

 

 

KI-generierte Illustration eines Zollbeamten, der importierte Waren kontrolliert

 

 

Der aktuelle Handelskrieg

Einige Auswirkungen der neuen US-Zölle sind bereits zu spüren. Nach der Einführung der Strafzölle auf seine US-Exporte reagierte China mit ähnlichen Gegenzöllen. Obwohl die US-Regierung Kanada und Mexiko bis Anfang April eine Ausnahme von den neuen Zöllen gewährte, kündigte Kanada bereits Gegenzölle an, und Mexiko und die EU drohten mit dem gleichen Schritt. Als Reaktion auf die Zölle auf Stahl- und Aluminiumexporte in die USA wird die EU Gegenzölle auf Whisky, Jeans, Motorräder, Boote und Erdnussbutter aus den USA erheben. Um die Auswirkungen der neuen US-Zölle auszugleichen, betreffen die Maßnahmen der EU Waren im Wert von 26 Milliarden Euro.

 

Da der Handel mit Kanada, China und Mexiko fast die Hälfte des gesamten Außenhandels der USA ausmacht, könnten die Zölle und Gegenzölle schwerwiegende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben.

 

 

Infografik zum bilateralen Handel zwischen den USA und Kanada, China und Mexiko. Quelle: https://www.cfr.org/article/what-trumps-trade-war-would-mean-nine-charts

 

 

Analysten sagen voraus, dass die Benzinpreise in den USA ebenso wie die Lebensmittel- und Energiepreise deutlich steigen könnten. Zu den Branchen, die von den neuen Zöllen am stärksten betroffen sind, zählen Autos, Rohöl, Elektronik und Kraftfahrzeugteile.

 

 

Infografik zu den Wirtschaftssektoren, die von den neuen Zöllen am stärksten betroffen sind. Quelle: https://www.cfr.org/article/what-trumps-trade-war-would-mean-nine-charts

 

 

Die Volkswirtschaften Kanadas und Mexikos könnten jedoch noch stärker leiden als die der USA, da diese Länder zwischen 70 % und 80 % ihres gesamten Außenhandels mit den USA abwickeln. China ist weniger abhängig: „Nur“ 15 % der Exporte des Landes gehen in die USA.

 

Die europäischen Volkswirtschaften werden aufgrund der bevorstehenden US-Zölle große Verluste erleiden. Deutschland beispielsweise rechnet mit einem Rückgang der Exporte um 15 bis 17 %, was die Arbeitsplätze von 1,2 Millionen Arbeitnehmern gefährden könnte. Automobilhersteller könnten besonders hart getroffen werden.

 

 

Die Auswirkungen von Strafzöllen auf Unternehmen

Als Experten für Online Markenschutz ist es unser Hauptanliegen, stets zu berücksichtigen, wie sich eine Situation auf unsere Kunden auswirkt. Leider ist es sehr wahrscheinlich, dass die meisten Marken zumindest in gewissem Maße die Auswirkungen der Strafzölle der USA zu spüren bekommen werden.

Die steigenden Preise für Originalprodukte können zur Entstehung von Graumärkten und zu einer Zunahme von gefälschten Waren auf dem Markt führen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Verbraucher, die an ein Produkt gewöhnt sind, können es sich möglicherweise nicht mehr leisten, was sie dazu veranlassen kann, auf billigere "Alternativen", d. h. gefälschte oder Graumarktprodukte, auszuweichen.

 

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Die Verbraucher müssen jedoch nicht einmal "abtrünnig" werden, da sie auch einfach zu anderen Marken wechseln können, deren Produkte aus dem einen oder anderen Grund günstiger sind als Ihre.

Die durch Strafzölle verursachten allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheiten schaffen ein ungünstiges Umfeld, das das Wachstum nicht fördert. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass Verbraucher versuchen könnten, ihre Ausgaben zu drosseln und Geld für eine zunehmend unvorhersehbare Zukunft zu sparen, was sich negativ auf die Verkaufszahlen Ihrer Marke auswirkt.

Es gibt keine einfache Lösung für diese Probleme, aber es ist eine gute Idee, Ihre Märkte so weit wie möglich zu diversifizieren. Wenn Sie sich Optionen offenhalten, bedeutet dies, dass Sie sich, falls ein Markt aufgrund von Zöllen oder anderen Umständen einbricht, immer noch auf andere Märkte verlassen können.

 

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Fazit

Die Einführung neuer Strafzölle läutet eine neue Ära im globalen Handel ein, in der Marken mit mehr Einschränkungen und zunehmenden Gefahren konfrontiert sind. 

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